Machtvoll.
- Martin

- vor 2 Tagen
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Wehrhaft sein, um nicht kämpfen zu müssen.

Seit vielen Jahren bin ich auf diesem Weg unterwegs. Eine von vielen Geschichten hat sich in Mannheim abgespielt. Nach einem herrlichen Abendessen wartete ich im Zwielicht auf das Taxi zurück zur Veranstaltung. Zwei aufgetakelte Damen stöckelten vorbei. Hinterher ein Typ. „Bleibt doch mal stehen. Ihr seid so heiß. Wartet doch.“ Sie liefen zügig weiter. „Ihr fetten Fotzen. Ihr seid es gar nicht wert. Wartet nur, wenn wir uns mal wieder begegnen“
Ungefähr so hat er reagiert und vielleicht hätte er weiter gemacht, wenn ich nicht eingeschritten wäre. „He Du. Red nicht so mit den Frauen. Ansonsten bekommst Du es mit mir zu tun.“
Er kam zum stehen. Drehte sich schnell um und lief davon. Ich wartete weiter auf mein Taxi. Keine fünf Minuten später kam er mit seinem Kumpel als Verstärkung in vollem Tempo auf mich zugestürmt.
Mir blieb keine Zeit. Ich nahm meinen Talisman, meinen Zahnschutz vom Boxen, den ich immer bei mir trage und schon oft in ähnlichen Situationen hervorgezogen habe, aus meiner linken Tasche heraus und setzte ihn in meinen Mund. Verbeugte mich demütig vor den Heranstürmenden, murmelte mein „kidda“ und ging in Erwartungshaltung.
Eine Sekunde später und keine zwei Meter vor mir bremsten die Beiden scharf, drehten 180 Grad und rannten eilig davon. „Hau bloß ab du Arsch“ riefen sie keuchend nach hinten. Weg waren sie.
Ich bin keinen Schritt zur Seite gegangen. Ich habe Haltung eingenommen. Habe mich der Situation gestellt. War bereit zum Äußersten. War bereit alles zu verlieren. Für die zwei Damen. Für alles, wofür ich einstehe. Und habe dadurch alles gewonnen.
Das traue ich uns allen zu.

Im Assessment Center der Bundeswehr in Köln für eine Ausbildung zum Reserve-Offizier kam in einer Pause ein ca. 17jähriger Junge auf mich zu.
Ob er sich zu mir setzen könnte um nachher mit mir zur nächsten Prüfung zu gehen? Alleine würde er sich nicht trauen.
„Na klar! Setz Dich her, wie heißt Du denn?“
Ich weiß nicht ob er genommen wurde. Falls ja, ist der Junge in wenigen Jahren Leutnant und befehligt gern mal 50 Soldaten. Wenn er sich dann traut.
Zur Verteidigung sollten alle ab 30 bis 70, freiwillig auch älter, herangezogen werden. Wehr-Fitness und -fähigkeit sollten ab 30 regelmäßig trainiert werden.
So stärken wir unsere Gesundheit, Gemeinschaft und Verteidigungsfähigkeit und entlasten mind. unsere Krankenkassen.
Menschen unter 30 haben in einem Krieg nichts verloren. Höchstens hinter einem Bildschirm oder in ähnlicher Verwendung. Sie haben das größte Recht auf Zukunft. Sie an die Front zu schicken ist nur eines: feige.
Bei 60 freien Stellen bin ich von über 1.000 Bewerber:innen unter die besten 70 gekommen. Mal schauen, wie es in der nächsten Runde ausgeht.
60.
Wir haben momentan ca 6.000 Reservisten im Heimatschutz. Um ausreichend wehrhaft zu sein brauchen wir 600.000. Für 400 in Brandenburg haben wir 3 Maschinengewehre. Wir brauchen 2.000.
Von den 3 funktioniert übrigens keines.
Wehrhaft sein, um nicht kämpfen zu müssen.
Euer Martin


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